An dem insgesamt drei Wochen langen Einsatz von Seiten des Landes Hessen beteiligte sich der Ortsverband Hofheim mit insgesamt fünf Helfern. Dabei waren Christian Stühler, Simon Benz, Christopher Ulbrich, Robert Laudan und Peter Benz.
Die Hofheimer Kräfte wurden in der Region rund um die Stadt Logatec eingesetzt, welche sich im Westen des Landes befindet. Dort war aufgrund der starken und unerwarteten Schnee- und Eisregenfälle im Januar ein Großteil der Hochspannungsleitungen gerissen, da die Mäste unter der zusätzlichen Last einknickten. „Hier sieht es aus wie 2005 im Münsterland“, so der erste Eindruck. Das Land Hessen entsandte eine Einheit zur schnellen Hilfe vor Ort. Diese war zusammengesetzt aus 10 Großaggregaten mit 250 kVA Leistung des Landes Hessen und einer Material-und Logistikeinheit des THW, unter anderem mit zwei Fahrzeugen aus dem THW OV Hofheim.
Der Einsatz vor Ort bestand in erster Linie aus dem Betrieb der Netzersatzanlagen, also großer dieselbetriebener Aggregate zur Stromerzeugung, und der Einspeisung des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz vor Ort. Dabei stand natürlich die Versorgung infrastrukturell wichtiger Anlagen, wie Krankenhäuser oder Altersheime, ganz oben auf der Prioritätenliste. Dafür sind von Seiten des THW Elektrofachkräfte für den Einsatz zur Verfügung gestellt worden. Außerdem unterstützte das Technische Hilfswerk den Führungsstab vor Ort und übernahm die Materialerhaltung, denn bei solchen Einsätzen fallen oft Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an Fahrzeug und Gerät an. Hierbei war man auch für die anderen internationalen Einheiten im Einsatz. „ Wir haben von der Bevölkerung viel Dankbarkeit und Freundschaft erfahren“, so das Fazit der Helfer.
Die Aggregate aus Hessen brachten es bei diesem Einsatz auf rund 3500 Betriebsstunden, wobei rund 150.000 Kilowattstunden erzeugt und eingespeist wurden. Durch einen hohen Arbeitseinsatz des lokalen Energieversorgers und dessen Mitarbeitern konnten nun alle Netzersatzanlagen aus Hessen aus dem Einsatz gelöst werden, da neue Kabel im Tief- und Hochbau verlegt wurden und die betroffenen Regionen nun seit Freitagabend wieder an das Stromnetz angeschlossen sind.
Dem Einsatz dort ging ein Hilfegesuch der Regierung Sloweniens an das Europäische Krisenreaktionszentrum (ERCC) in Brüssel voraus. Über das sogenannte Europäische Katastrophenschutz Gemeinschaftsverfahren der Europäischen Union werden die europäischen Hilfeleistungen gebündelt: Das ERCC erfasst sämtliche Gefahrenlagen und Aufrufe der Mitgliedsstaaten und leitet sie an Deutschland und die anderen europäischen Partner weiter. Darauf reagierte auch das Land Hessen mit seinem Einsatz.
Während des Einsatzes besuchte auch die deutsche Botschafterin in Slowenien, Dr. Anna Prinz, die Einsatzkräfte in der Region und konstatierte: „Es ist selbstverständlich, dass man Freunden hilft.“ Ganz besonders, weil das THW und Slowenien schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeite. Auch THW-Präsident Albrecht Broemme besuchte die Einsatzkräfte vor Ort.
Mit der Rückkehr der Einsatzkräfte endete dieser Einsatz nun auch für den Ortsverband Hofheim. Die enge und sehr gute Zusammenarbeit von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sorgte dafür, dass den Menschen in Locatec und Umgebung schnell und effektiv geholfen werden konnte. Insgesamt leisteten die Helfer des Ortsverbandes rund 1000 Einsatzstunden vor Ort. Der gesamte Ortsverband unterstützte die fünf Helfer bei der Vorbereitung und dem Beladen der Fahrzeuge vor dem Ausrücken, dem Transport von Material und der Helfer zum und vom Sammelpunkt in Neu-Isenburg sowie der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge.