Kaum ist Zugführer Peter Benz von einer internationalen Katastrophenschutzübung aus Israel mit der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland zurückgekehrt, geht es für den Ortsbeauftragten Robert Laudan vom Frankfurter Flughafen aus los in den Einsatz. Bis zum 13. Dezember, also für rund einen Monat, wird Laudan nun dort nahe der Stadt al Azraq im Osten Jordaniens in der Bauleitung des dortigen Flüchtlingslagers mitarbeiten.
Seit Mitte Mai 2013 ist das Technische Hilfswerk in die Planung und den Aufbau eines weiteren Flüchtlingslagers in Jordanien involviert. Es handelt sich in Teilen um ein ehemaliges Lager für irakische Flüchtlinge aus den 1990er Jahren, das nun als Grundlage für das neue Lager genutzt wird. Das Lager wird in zehn Phasen errichtet. Im Endstadium sollen auf einer Fläche von ca. 25 Quadratkilometern zuzüglich administrativer Flächen etwa 110.000 Flüchtlinge untergebracht werden können.
Ein Großteil der Wohnmöglichkeiten ist bereits nach den Plänen errichtet worden. Das THW hat die meisten der 2.100 vorgesehenen Abwassertanks in den Boden eingelassen und das Wasserversorgungssystem eingerichtet. Gemeinsam arbeiten UN-Vertreter und humanitäre Organisationen auf Hochtouren daran, die Infrastruktur bereitzustellen, die die Menschen für ein geregeltes Leben im Flüchtlingslager benötigen werden.
Genau hier wird auch der Einsatzbereich Laudans liegen, er wird die Arbeiten im Bereich Bauleitung und Wasserversorgung mit einheimischen Kräften unterstützen und beaufsichtigen und so den Fortgang der Arbeiten sicherstellen. Mittlerweile ist er wohlbehalten in Jordanien angekommen und untergebracht und hat seinen Einsatz begonnen. Damit ist er ein gutes Beispiel für die von der Bundesregierung weltweit eingesetzten ehrenamtlichen Fachkräfte mit großem Erfahrungsschatz des THW.
Robert Laudan selbst lässt aus Jordanien wissen, dass er sich freut wieder vor Ort sein zu können, um die Aufbauarbeiten tatkräftig zu unterstützen. Besonders das hohe Ansehen der deutschen Helfer bei den Menschen vor Ort freut Laudan. Der Unterschied zwischen seinem aktuellen Einsatz und dem des Vorjahres liegt für den Familienvater jedoch darin, dass er diesmal in einem noch nicht eröffneten und somit leeren Lager arbeitet. Einerseits bringt dies für die Helfer den Vorteil, dass ein einfacheres Arbeiten möglich ist, andererseits berichtet Laudan auch davon, sich jeden Tag neu motivieren zu müssen, auch in der leeren Lagerstadt einen guten Job zu machen - es fehle der Kontakt zu den Menschen. Schön sei es aber gewesen, dass der leitende Ingenieur der UNICEF ihn nach einem Jahr noch mit Handschlag und Namen begrüßen konnte.